Mode

Rona Tietje: Die Zukunft der Berliner Modebranche

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen in aller Munde. Auch die Welt der Mode ist hier nicht ausgenommen. Im Café, auf der Vernissage oder beim Treffen mit Freunden wird darüber diskutiert und gestritten, wie sie aussehen kann: die neue, nachhaltige Modewelt. Eine Welt, in der Menschen gesunde Arbeitsbedingungen haben und gerecht bezahlt werden. Eine Welt, die klimafreundlich, gesund und besonders ist.

Dabei vergessen wir allzu oft, wie schwer es die kleinen lokalen Modedesignerinnen und Modedesigner haben, in einer Stadt wie Berlin zu überleben. Das Geschäft mit der Mode ist aufwendig. Die Designerinnen und Designer investieren viel Herzblut und Geld, bis die wunderbaren Stücke im Laden präsentiert werden können. Ist das Design entwickelt, fängt die eigentliche Arbeit erst an. Nachhaltige Stoffe müssen gefunden werden und ein lokaler Produktionsbetrieb, der auch kleine Stückzahlen realisieren kann. Dabei ist Transparenz in der gesamten Lieferkette eine wichtige Voraussetzung, um den nachhaltigen Ansprüchen gerecht zu werden. Marketing- und Vertriebsstrategien verschlingen eine Menge Zeit und Geld. Das gilt vor allem, wenn auf Kommission verkauft werden muss. Daher muss auch hier sorgfältig ausgewählt werden, welche Strategien zum Einsatz kommen. Oftmals bleibt am Ende der Saison kaum etwas für die Designerinnen und Designer übrig.

Aber wie würde es laufen, wenn mehr Dinge gemeinsam gemacht würden? Wäre es nicht sinnvoll, gemeinschaftlich einzukaufen, zu verkaufen oder gemeinsame Projekte zu starten? Viele Designerinnen und Designer haben das Problem, dass sie nicht alles alleine schaffen können. Sie brauchen ein Netzwerk, Kooperationspartner und Brancheninformationen, um ihr Geschäft breiter aufzustellen. Sie brauchen häufig auch Spezialmaschinen, die sie mieten können, oder Know-how vom Modeprofi.

Genau aus diesen Gründen arbeiten die Bezirksämter in Pankow und Mitte in Kooperation mit dem Modenetzwerk NEMONA daran, ein Modehaus aufzubauen – um die Zukunft der Berliner Textil- und Modebranche zu gestalten. Neben Vernetzungs- und Professionalisierungsangeboten soll es einen Makerspace, ein Forschungslabor und Ateliers geben. Außerdem ist eine Boutique geplant, in der man die nachhaltige Mode der lokalen Designerinnen und Designer kaufen kann. Im angeschlossenen Café können wir uns dann wieder verabreden und über die Zukunft philosophieren und danach gemeinsam in die Boutique schlendern. Damit die Berliner Modewelt ein bisschen besser wird.

Mit besten Grüßen
Rona Tietje
Bezirksamt Pankow Bezirksstadträtin für Jugend, Wirtschaft und Soziales

Lesen Sie hier auch die Vorworte zum mein/4 Mode spezial von Klaus Lederer und Stephan von Dassel.

Wer über die Entwicklung in Pankow und Mitte auf dem Laufenden gehalten werden möchte, schreibt bitte eine kurze E-Mail an: nadine.thomas@ba-pankow.berlin.de