Was zum Teufel ist ein UHNWI, wird der eine oder andere Leser verwirrt fragen. Nun, UHN(W)I ist keine Abkürzung für Ultimativ-Hals-Nasen-Intimes, sondern unter „uns Eingeweihten“ für „Ultra High Net Worth Individual“, kurz: Superreiche – ab einem verfügbaren Vermögen von 30 Millionen Dollar.

Mit dieser Art von Kohle reicht das Kopfkissen zur Unterbringung nicht mehr aus, da gilt es kreativ zu werden. Gott sei Dank steht eine allseits bereite Finanzbranche mit kreativen Offshore-Angeboten bereit, um die Schmerzen der UHNWIs zu mildern.

Ärgerlicherweise haben miese Whistleblower Interna über eben diese Offshore-Investitionen in die Welt geblasen, die jetzt als Pandora Papers durch die Medien geistern. Pandora wie in jener Büchse, welche man laut Mythologie niemals öffnen sollte, sonst würden in einer ehemals guten Gesellschaft die schlechten Eigenschaften entweichen und sich über die ganze Welt verbreiten. Donald Trump behauptet allerdings heute noch, es wäre nie die Büchse der Pandora gewesen, sondern immer nur ein Labor in Wuhan.

Für die Normalsterblichen haben Pandora Papers einen anderen Namen: Scheidungseinreichung.

Andererseits – ist es wirklich so erstaunlich, dass Reiche versuchen, ihren Reichtum zu verschleiern, um unerkannt zwischen uns zu leben? Da ist es doch eher schade, dass Markus Prinz von Anhalt das noch nicht nötig hat …!

Doch wie kommt man in den Genuss einer Offshore-Investition? Nur mit dem gut-katholischen „Ora et Labora“ (Beten und Arbeiten) kommt man eindeutig nicht nach Pandora. Man muss das Geld vielmehr reisen lassen. Weit reisen lassen. Die Pandora Papers enthüllen das nach den Cayman Islands zweitgrößte Steuerparadies der Welt: South Dakota. Eine Gegend, die auch Ureinwohner und Büffel so schnell wieder verlassen wollten, dass nie was hängen blieb – noch nicht mal Steuern.

Viele Promis werden in den Pandora Papers erwähnt: Elton John zum Beispiel. „Goodbye Yellow Brick Road“ hat in erster Linie einen steuerlichen Hintergrund – sein Geld wollte heim aufs Land. Zurück nach Süd Dakota. Auch Ringo Starr taucht in Offshore-Firmen unter – „Yellow submarine” war ein erster Hinweis, dass auch sein Geld untertauchen wollte. Gelb scheint dabei ein Codewort für „Achtung, der Staat kriegt nix von mir“. Ist gelb nicht auch die Farbe der FDP? Und auch ich fühlte heute Morgen eine schon fast malade finanzielle Gelbsucht!

Jordaniens König Abdullah und viele andere Herrscher von Entwicklungsländern kaufen sich über Offshore-Vehikel Luxusimmobilien im Westen. Ist ja auch ganz beruhigend, dass Entwicklungshilfe nicht bloß versickert, sondern in Form steigender Mieten und Immobilienpreise zu uns zurückkehrt …!

Nicht zu vergessen „Hips don‘t lie“-Shakira, deren Hüften zwar sicherlich nicht lügen – bei ihrem Steuerberater kann man sich da nicht so sicher sein. Vielleicht gibt es bald den Folgehit: „Waka Waka – this time for Panama!“

Dein Love-Song

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